Maul- und Klauenseuche (MKS)

Allgemeines

Bei der Maul- und Klauenseuche (MKS: auch Foot-and-mouth disease, FMD) handelt es sich um eine akute, hochansteckende Viruserkrankung der Paarzeher. Charakteristisch sind Aphthen (Blasen) und Erosionen im Bereich der Maul- und Nasenschleimhaut sowie am Kronsaum.

Eine Infektion des Menschen mit der MKS ist sehr selten und hat einen harmlosen Verlauf. Fleisch und Milch können bedenkenlos verzehrt werden. Bedeutender als die gesundheitlichen sind die wirtschaftlichen Gefahren, wenn es zu einer Ausbreitung der Seuche kommt.

Verbreitung

Deutschland und die EU sind amtlich anerkannt frei von MKS. In weiten Teilen der Welt – insbesondere in Afrika, Asien und Teilen Südamerikas – kommt die Krankheit jedoch endemisch und mit hoher Prävalenz vor. Die vielfältigen Übertragungswege und die schnelle Ausbreitungsgeschwindigkeit der MKS führen schnell zu Epizootien, so dass die Seuche auch weiterhin für europäische Länder eine Bedrohung darstellt.

Betroffen von MKS können Rind, Schwein, Schaf, Ziege, Rot-, Reh-, Dam- und Schalenwild (sämtliche Paarzeher) sein.

 

Erreger

Das MKS-Virus weist eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Austrocknung, Kälte und hohe Salzkonzentrationen auf und konnte so sogar die Sahara durchqueren. In Rohmilch und ungenügend erhitzten Milchprodukten, Gefrier- oder Pökelfleisch (Schwein) bleibt das Virus monatelang infektiös, in Stallschmutz, Mist und Jauche bis zu zwei Wochen. Rasche Inaktivierung erfolgt bei pH kleiner 6,0 und Temperaturen größer 50 °C.

Epidemiologie

Bereits während der Inkubationsperiode erfolgt die Virusausscheidung. Die Übertragung erfolgt durch direkten und indirekten Kontakt. Alle Sekrete und Exkrete sind virushaltig. Das MKS-Virus kann in Aerosolen lange überleben und über weite Distanzen verteilt werden (kaltnasses Klima, Wind). Indirekte Übertragung ist durch kontaminierte Geräte, Transportfahrzeuge, Personen und Aufnahme von virushaltigen Fleischabfällen/ Milchprodukten (Schwein) möglich.

Meist ist die ganze Herde betroffen, die Sterblichkeit liegt bei erwachsenen Tieren bei 5 %, bei Kälbern und Lämmern aber bei bis zu 75 %. Nach überstandener Krankheit können Tiere bis zu zwei Jahre Virusträger bleiben, was vor allem bei importierten Wildwiederkäuern zu beachten ist.

Wirtschaftliche Verluste entstehen weniger aufgrund von Todesfällen, sondern wegen langanhaltender Leistungsdepression und der Kosten der Bekämpfungsmaßnahmen.

Pathogenese

Erster Infektions- und Vermehrungsort ist der Nasen- Rachenraum. Danach erscheint das Virus in Blut, Milch und Speichel, bevor die typischen Schleimhautveränderungen auftreten.

Klinik

 

  • Rind
    Die Inkubationszeit beträgt 2 - 7 Tage. Das erste Krankheitssymptom ist Fieber (1 - 2 Tage). Die Tiere beginnen vermehrt zu speicheln. Speichel tritt aus der Mundspalte aus. Schmatzgeräusche sind hörbar. An der Innenfläche der Lippen, am Zahnfleisch, am zahnlosen Rand des Oberkiefers sowie am Zungenrücken, Zungengrund und an den Zungenrändern erscheinen flüssigkeitsgefüllte Blasen. Nach einem kleinen Primäraffekt vergrößern sich die Blasen und gleichzeitig entwickeln sich Blasen an den Klauen und Zitzen. Wegen der Schmerzen an den Füßen kommt es zu Trippeln und zuckendem Anheben der Füße. Es gibt auch besonders bösartige Verlaufsformen mit Myokarditis und akutem Herzversagen, besonders bei Kälbern, die dann plötzlich verenden können, ohne die typischen Läsionen entwickelt zu haben.
  • Ziege und Schaf
    Die Inkubationszeit beträgt 1 - 6 Tage. Die Entzündungserscheinungen auf der Mundschleimhaut sind weniger ausgeprägt. Bei Ziegen kommen oft nur kleine, rasch platzende Blasen vor. Häufig sind die Symptome an den Klauen nur schwach ausgeprägt oder subklinisch. Die Tiere gehen manchmal lahm oder verweigern das Aufstehen. Bei verschiedenen Virusstämmen ist das Seuchengeschehen symptomlos. Erst Virusindikatoren wie Rinder machen die Virusanwesenheit sichtbar.
  • Schwein
    Die Inkubationszeit beträgt 2 - 12 Tage. Es sind vorwiegend die Klauen, die Rüsselscheibe, seltener die Maulschleimhaut befallen. Saugferkel verenden jedoch plötzlich ohne Krankheitserscheinungen. Am Gesäuge der Sau treten Blasen oder geplatzte Blasen mit blutigem Grund auf. Größere Schweine stehen nicht auf oder zeigen Schmerzen beim Aufstehen und gehen lahm. Bei genauer Untersuchung sind Blasen am Kronrand und Zwischenklauenspalt sichtbar.

Diagnose

Verdachtsdiagnose bei Auftreten von Aphthen (Blasen) an Flotzmaul, Zunge, Maulschleimhaut oder Kronsaum - meist bei mehreren Tieren einer Herde gleichzeitig. Typisch ist das Loslösen des Epithels, verbunden mit erheblichem Gewebeverlust. Im ausgeprägten Stadium ist die Krankheit klinisch mit hinreichender Sicherheit zu erkennen. Die Bestätigung der Verdachtsdiagnose hat durch Laboruntersuchungen (Antigennachweis mittels ELISA; Antikörpernachweis mittels ELISA, KBR, SN) zu erfolgen.

Die Inkubationszeit beträgt 2 - 12 Tage. Es sind vorwiegend die Klauen, die Rüsselscheibe, seltener die Maulschleimhaut befallen. Saugferkel verenden jedoch plötzlich ohne Krankheitserscheinungen. Am Gesäuge der Sau treten Blasen oder geplatzte Blasen mit blutigem Grund auf. Größere Schweine stehen nicht auf oder zeigen Schmerzen beim Aufstehen und gehen lahm. Bei genauer Untersuchung sind Blasen am Kronrand und Zwischenklauenspalt sichtbar.

Bekämpfungsmaßnahmen

Die MKS ist anzeigepflichtig!

 

Frau Weiss

Fax: 04471 15 430
1.007

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