Theaterstück „Update“ bringt 1400 Schülerinnen und Schülern aktuelle Themen näher

Arbeitskreis Sexualpädagogik des Landkreises unterstützt Theaterbesuch finanziell
02.02.2023
Fotohinweis: Wenige Minuten nach einer sexuellen Belästigung wieder aktiv: Der beliebte Leo (Max Krämer) nutzt seinen Charme, um die schüchterne Elena (Liesa Strehler) beim Schulfest einzuwickeln

Landkreis Cloppenburg. 1400 Schülerinnen und Schüler konnten jetzt zu einem deutlich ermäßigten Preis ins Theater. Es waren Schüler der Oberschulen Emstek, Lastrup, Cloppenburg (Pingel-Anton), Bösel, Essen und Cappeln, des CAG Cloppenburg, der Heinrich-von-Oythe-Schule, der Schulzentren Saterland und Barßel, der Maximilian-Kolbe-Schule, der Johann-Comenius-Oberschule, der Realschule Friesoythe und des Sozialen Briefkastens Friesoythe, der Grund- und Oberschule Lindern und der Marienschule Cloppenburg. Der Arbeitskreis Sexualpädagogik des Landkreises Cloppenburg hatte das ComicOn-Theater mit dem Präventionsstück „Update“ zu sechs Vorstellungen (4x im Kreishaus, 2x Forum am Hansaplatz in Friesoythe) eingeladen.

Die Schüler hatten sichtlich Spaß an den locker und auf Augenhöhe vorgetragenen Szenen der drei Schauspieler des ComicOn-Theaters. Die Themen Freundschaft, sexuelle Belästigung, Ausnutzung, Umgang mit privaten Daten, Erpressung, Täter-Opfer-Umkehr, das Recht am eigenen Bild und Vertrauen wurden durch nachvollziehbare und schlüssige Handlungen und Dialoge an das junge Publikum gerichtet und auch der Humor blieb trotz des ernsten Hintergrundes nicht auf der Strecke. 

Die Handlung drehte sich rund um die schüchterne Elena und die selbstbewusste und beliebte Kiara – beide sind beste Freundinnen. Als beide für Fußballtalent Leo schwärmen, gerät ihr Leben aus den Fugen. Denn Leo ist nicht auf Liebe aus. Es wird erpresst, gelogen, Machtpositionen ausgenutzt, schließlich werden auch Nacktfotos verschickt. Die Folge: Herzen sind gebrochen und die Freundschaft ist aufgelöst. Die im Rahmen des Stücks „interviewten“ Lehrer, Eltern und Trainer erweisen sich in der verfahrenen Situation als wenig hilfreich, stellen eher einen Teil des Problems dar. Was nun? Lösungen zu finden, war nun Aufgabe der Zuschauer*innen aus den Schulen.

Im Nachgang wurden die fiktiven Geschehnisse zusammen mit den Schauspielern besprochen und analysiert. Fast alle Schülerinnen und Schüler gaben nach den drei Stücken an, dass die gespielten Szenen so auch in der Realität vorstellbar wären. In einer Frage-Antwort-Runde wurden dann die Beweggründe der Charaktere analysiert, mögliche Hilfsangebote gesammelt und auch darüber gesprochen, welche Handlungen strafbar gewesen wären. „Mit der Polizei könnt ihr und müsst ihr sprechen“, rieten die Schauspieler unter anderem. Gleichzeitig gab es Tipps sich vor unerwünschten oder strafbaren Inhalten auf dem Telefon zu schützen.

Als große Botschaft zur Vermeidung solcher Situationen wie im Theaterstück wurden dann gemeinsam unter anderem folgende Eigenschaften erarbeitet, die man haben sollte: Akzeptanz, Respekt, Aufmerksamkeit oder Hilfsbereitschaft.

Veranstaltet hatte die Vorstellungen der Arbeitskreis Sexualpädagogik, dem Vertreterinnen und Vertreter des SkF (Sozialdienst katholischer Frauen), des Diakonischen Werkes, des CSW (Caritassozialwerk), donum vitae und des Deutschen Roten Kreuz Kreisverbands Cloppenburg e.V. angehören. Weitere Mitglieder sind die Gleichstellungsbeauftragten der Städte Cloppenburg und Friesoythe sowie die Kreisjugendpflegerin und die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Cloppenburg. Der Arbeitskreis Sexualpädagogik besteht seit 2003 und hat es sich zum Ziel gesetzt, dem Thema Liebe und Sexualität in seinen unterschiedlichen Facetten in Zeiten von Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten, Teenager-Schwangerschaften, Gewalt in Beziehungen und zunehmender Sprachlosigkeit über eigene Gefühle bei Jugendlichen mehr Raum in der Öffentlichkeit zu geben.